Das neue Primärversorgungs­zentrum Vöcklabruck entsteht

Im Gespräch mit Dr. Christoph Wiesmayr

Sonja Pickhard-Kröpfel, Dr. Irina Finger , Dr. Christoph Wiesmayr vor der Baustelle des Primärversorgungs­zentrum.

Vöcklabrucker Stadttrommlerin (VST): Wie kam es eigentlich zum neuen Primärversorgungszentrum?
Christoph Wiesmayr (CW): Mein Schwiegervater Dr. Wolfgang Wiesmayr fragte mich, ob ich in seine Ordination in Vöcklabruck einsteigen wolle. Meine Frau und ich lebten damals in der Schweiz und ich arbeitete dort bereits seit einigen Jahren in einem Primärversorgungszentrum, so entstand der Gedanke, auch in Vöcklabruck ein modernes Ärztezentrum zu errichten.

VST: Und jetzt ist dieses bereits im Finale: Anfang April soll das neue Primärversorgungszentrum – kurz PVZ – aus der jetzigen Praxis Dr. Wiesmayr übersiedeln ins umgebaute Seminarhaus der Franziskanerinnen. Wie wird das dann ausschauen?
CW: Wir vergrößern uns von jetzt rd. 100 m2 auf 750 m2 über zwei Geschoße, die per Lift erreichbar sind. Die neue Adresse lautet dann Sportplatzstraße 6. Es wird auch zu Fuß oder per Fahrrad direkt von der Salzburger Straße aus erreichbar sein.

VST: Was ändert sich für Ihre Patient:innen?
CW: Wir werden dann drei Kassenärzte, Dr. Irina Finger, Dr. Frank Leisterer und ich, sowie ein Vertretungsarzt, Dr. Thomas Schaubschläger, sein mit erweiterten Öffnungszeiten. Auch jeden zweiten Samstag im Monat wird vormittags offen sein. Unser Team wächst auf 15 bis 20 Mitarbeiter:innen. Angeboten wird in Zukunft auch ein erweitertes Therapieangebot mit eigenen Therapeut:innen: Physiotherapie mit eigenem Bereich, Psychotherapie, Ergotherapie, Diätologie und wir werden durch eine Sozialarbeiterin unterstützt. Wie bisher werden Substitutionspatient:innen weiterbehandelt und wir werden 24-Stunden-Blutdruckmessungen sowie Lungenfunktionsmessungen durchführen können.

VST: Werden Sie auch neue Patient:innen aufnehmen?
CW: Ja, durch die Aufstockung der Kassenverträge ist das möglich, es herrscht regional ja ein großer Ärztemangel – der Bedarf ist enorm.

VST: Wie kommt man bei Ihnen zu einem Termin?
CW: Wir arbeiten mit einem Terminsystem, Termine können online, vor Ort oder telefonisch vereinbart werden. Auch Akut-Patienten sollten unbedingt vorher anrufen. Im Akutfall außerhalb der Ordinationszeiten kann man immer den Ärztenotdienst 141 oder die telefonische Gesundheitsberatung 1450 wählen.

VST: Welche Angebote wird es sonst noch im neuen Haus geben?
CW: Im Haus wird es neben dem PVZ ein Hospiz geben sowie Räumlichkeiten für das mobile Palliativteam. Mit beiden besteht seit jeher eine enge Zusammenarbeit und die intensive Betreuung von Palliativpatienten wird auch im PVZ ein Versorgungsschwerpunkt sein.

VST: Noch eine kritische Anmerkung zum asphaltierten Parkplatz: Wäre hier nicht eine umweltfreundlichere Alternative möglich gewesen?
CW: Bereits in der Gründungsphase war uns immer eine möglichst ökologische Lösung wichtig. Als Mieter haben wir hier nur begrenzten Einfluss. Jedenfalls bedanken wir uns für das Engagement der Gemeinde und der Franziskanerinnen für die Schaffung der Parkmöglichkeiten, die dringend für den Betrieb des PVZ, der Krabbelstube, des Hospizes und der anderen Einrichtungen des Hauses St. Klara notwendig sind.

VST: Danke für das Gespräch!

Interview: Sonja Pickhardt-Kröpfel

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