Das Vöcklabrucker Wohngebiet “Am Poschenhof” genießt wegen seiner Lage umgeben von Wald und seiner durchdachten Bebauung einen guten Ruf. Das könnte sich bald ändern, da mehrere zusätzliche, umstrittene Wohnbauprojekte geplant und zum Teil auch schon bewilligt sind. Aufgrund viele Jahrzehnte zurückreichender Widmungen sind auch noch das Areal des alten Poschenhofs und südlich und südwestlich angrenzende steile Hanglagen als Bauland vorgesehen. Mittlerweile gibt es drei Bauvorhaben mit insgesamt über 100 Wohneinheiten, die den aktuellen Bewohner:innen Sorgen bereiten. Ursprünglich war das Wohngebiet “Am Poschenhof” so konzipiert, dass im Norden hohe Wohnblöcke und nach Süden hin niedrige Reihenhäuser oder Einfamilienhäuser errichtet worden sind. Von den Grünen geforderte Bebauungspläne für das restliche Bauland fanden keine demokratische Mehrheit. Die neuen Projekte sehen nun allerdings mehrere mehrgeschossige Wohnblöcke im südlichen Hangbereich des Poschenhofs vor. Aufgrund der starken Verdichtung befürchten die Anrainer:innen in ihrer Stellungnahme neben problematischen Eingriffen in die unberührte Natur vor allem auch wachsende Verkehrsprobleme, insbesondere auch was den jetzt schon knappen Parkraum im Siedlungsbereich betrifft. Um das Schlimmste zu verhindern, werden die Projekte zwar vom Gestaltungsbeirat, einem Gremium unabhängiger Architekt:innen, im Entwicklungsstadium begutachtet und erst nach eingehender Prüfung der Baubehörde zur Bewilligung empfohlen. Die Sorgen der Anrainer:innen um ihre Wohnqualität bleiben allerdings weiterhin bestehen.
Franz Frank