Wie gut ist unsere Atemluft?

Elisabeth Joas

Motorisierter Straßenverkehr verursacht Lärm, braucht Platz für Fahrzeuge (egal ob sie fahren oder stehen), birgt Gefahren für nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer und ist auch optisch keine Augenweide. Ganz abgesehen von diesen Nachteilen, die wir in unserer Stadt ganz praktisch erleben müssen, geht mit dem Verkehr auch eine erhöhte Konzentration von Luftschadstoffen einher, die nachweislich zu gesundheitlichen Schäden beitragen. An erster Stelle steht hier

Feinstaub

Lange Zeit vernachlässigt, rückt dieser Schadstoff in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus der Umwelt-Wissenschaft. Es handelt sich um Teilchen (Partikel) in der Größenordnung zwischen 10 µ und 0,1 µ (0,01 mm bis 0,0001 mm) Je kleiner, umso gefährlicher sind diese Teilchen. In Österreich sterben jährlich 3.180 Menschen an den Folgen von Feinstaubexposition. Die Quellen für Feinstaub sind allgemein Verbrennungsprozesse und der Straßenverkehr durch Straßenstreuung und Reifenabrieb.

Stickoxide (NOx)

Die Verbindungen aus den beiden Gasen Stickstoff und Sauerstoff entstehen bei Verbrennungsprozessen unabhängig vom Brennstoff. In Verbindung mit Wasser entstehen aggressive Säuren wie Salpetersäure, schädlich für Atemwege, Pflanzen und Böden.

Schwefeldioxid (SO2)

Bei der Verbrennung schwefelhaltiger Brennstoffe entstehen neben CO2 auch Schwefeloxide, welche sich mit Wasser zu Schwefelsäure und Schwefeliger Säure verbinden. Der Vorgang ist bekannt als „Saurer Regen“ und wurde durch die Entschwefelung von Kraftstoffen erfolgreich bekämpft.

Ozon (O3)

So nützlich das Ozon in der Stratosphäre gegen die UV-Strahlung wirkt, so unerwünscht ist es in den tieferen Schichten der Atmosphäre. Es reizt die Schleimhäute der Atemwege und Augen. Es entsteht bei der Reaktion von Stickoxiden (s.o.) mit Sauerstoff. Auch dafür ist der Straßenverkehr hauptverantwortlich.

Flüchtige Organische Verbindungen (VOC)

Sturm

Darunter fallen alle leicht flüchtigen Stoffe wie Benzindämpfe, Lösungsmittel, Alkohole und Organische Säuren, die aus der Industrie und dem Verkehr stammen. Die Beschwerden sind Kopfschmerzen, Müdigkeit, Leistungsminderung und Schlafstörungen.


Diese Schadstoffe lassen sich heute bereits mit relativ einfachen Geräten messen.
Der Verein Luftdaten.at mit Sitz in Wien bietet Geräte und Workshops zur Messtechnologie für Luftschadstoffe an. Wir wollen an diesem Projekt teilnehmen, das auch als „Citizen-Science“ die Luftqualität in Österreich und ganz Europa beforschen und verbessern soll.
Hier interessiert uns ganz besonders, wie sich die Luftqualität auf unserem Stadtplatz entwickeln wird.
Elisabeth Joas,
Biologin

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