Warum eine Ernährungswende unausweichlich ist

Thomas mit Schaf

In der letzten Gemeinderatssitzung haben wir einen Antrag zur Ernährungswende eingebracht. Vöcklabruck bekennt sich nun dazu, bei der kommunalen Umsetzung eine Vorreiterrolle einzunehmen. Das Ziel ist, bei Kindergarten-, Schul- und Seniorenessen die Anteile pflanzlicher, biologischer und regionaler Zutaten Schritt für Schritt zu erhöhen, ohne dass es zu einer Kostenerhöhung kommt. Der Gemeinderat hat den Gesundheitsausschuss beauftragt, dafür einen Maßnahmen- und Zeitplan zu erarbeiten.
Doch warum ist der Wechsel von der sehr Tierprodukt dominierten Ernährung hin zu einer pflanzlicheren überhaupt relevant?

Nutztiere brauchen Platz

Und zwar jede Menge Platz. So viel Platz, dass ca. ein Drittel der gesamten Landfläche weltweit nur dafür gebraucht wird, um Nutztiere zu erhalten, oder anders gerechnet: 77% der landwirtschaftlich genutzten Fläche! Diese liefert dabei aber nur 17% der gesamten Energie in unserer Ernährung. Nicht sehr effizient, oder? Man könnte weltweit betrachtet die Hälfte dieser Fläche einsparen und mit CO2-Ausstoß senkender Landschaft füllen. Wir bräuchten nur, wo es geht, anstelle vom Tierfutter Nahrung für den Menschen anbauen. Das spart dann noch dazu geschätzt 30% der gesamten Treibhausgase weltweit ein – und da ist die Überfischung der Meere und die damit einhergehende Zerstörung unserer blauen Lunge gar nicht miteingerechnet. Der Umstieg von Tierprodukten auf pflanzliche Lebensmittel ist also einer unserer besten Klimaretter.
Eine wichtige Frage zur sozialen Gerechtigkeit weltweit in diesem Kontext: Wie schaffen wir es, 60 Milliarden(!) Nutztiere zu ernähren, aber keine 8 Milliarden Menschen?
Drei der zehn größten Gefahren für die Menschheit (lt. WHO) gehen großteils auf Nutztierhaltung zurück! (Zwei weitere sind damit assoziiert.)
Dazu gehören natürlich der angesprochene Klimawandel, multiresistente Keime, Zoonosen und Zivilisationskrankheiten. Damit meint man Krebs, Diabetes, Herzleiden und andere nicht übertragbare Krankheiten, die auch auf unseren Lebensstil zurückzuführen sind. Sämtliche Ernährungsgesellschaften weltweit empfehlen daher, den Fleischkonsum drastisch zu reduzieren, gerade im Kontext von Krebs und Herzleiden.

Tiere haben keine Stimme

Tiere können sich uns Menschen gegenüber nicht wirklich mitteilen, es gibt für sie so gut wie keine politische Vertretung, keine Lobby, sie sind all dem Leid ausgeliefert, und das unterm Strich nur für einen kurzen Moment des Geschmackes, der mittlerweile sogar gut ersetzbar ist. Wir sind der Meinung, auch Tiere müssen Rechte haben, und diese wollen wir ihnen einräumen. Wir sind uns sicher: Tiere würden unseren Antrag lieben, unsere Gesundheit und das Klima übrigens auch!
Wenn du durch Ernährungsumstellung privat einen Beitrag zum Klima- und Tierschutz leisten und gleichzeitig was für deine Gesundheit tun möchtest, dann können wir dir die Website der Veganen Gesellschaft Österreich sehr ans Herz legen: vegan.at – Dort findet man jede Menge Tipps zum Einkaufen, Kochen und vieles mehr. Und wenn du bereit bist, einen Schritt weiterzugehen: Per E-Mail kannst du völlig kostenlos und unverbindlich eine Schritt-für-Schritt-Anleitung und viele Hilfestellungen für deine persönliche Challenge anfordern: für „deinen veganen Monat“.
Thomas Koller

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