Begegnungszone ist Durchfahrzone
Im Mai werden Stadt- und Gemeinderat die Gestaltung der Begegnungszone am Stadtplatz mehrheitlich beschließen. Bekanntlich wurde die Begegnungszone – und damit nach 29 Jahren das endgültige Aus für die Fußgängerzone von VP, FP und SP 2019 gegen die Stimmen der Grünen beschlossen. Die Grünen kritisierten den verkehrs- und umweltpolitischen Rückschritt. Aus dem Prozess zur Innenstadtentwicklung ließ sich keine Empfehlung für die Begegnungszone ableiten. Eine Mehrheit der Bevölkerung ist für eine saisonale Fußgängerzone von April bis Oktober, so die Grünen vor zwei Jahren. Gemeinderätin Petra Wimmer betont das Festhalten der Grünen an der ganztägigen Sommer-Fußgängerzone: „Es ist falsch, wenn eine Begegnungszone und somit die freie Durchfahrt für Autos zum Allheilmittel stilisiert wird.” Die Grünen kritisieren, dass seit dem mehrheitlichen Beschluss pro Begegnungszone zwei (!) Jahre vergangen sind, ohne dass ein neues Verkehrskonzept erarbeitet worden ist mit dem Ziel, den Durchzugsverkehr durch den Stadtplatz deutlich zu verringern. Eigentlich wäre dieses die Grundlage für die architektonische Gestaltung des Stadtplatzes! „So bleibt die Begegnungszone auch nach einer Neugestaltung eine Durchfahrzone“, ärgert sich Wimmer.
Anerkennung für das Architektenteam
Trotz der grundsätzlichen Kritik an der Ganzjahres-Begegnungszone erkennen die Grünen die Arbeit des Architektenteams zur Neugestaltung des Stadtplatzes an. „Es wird deutlich mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer geben. Besonders wichtig sind die Baumpflanzungen, die zur Kühlung an heißen Sommertagen beitragen und die Aufenthaltsqualität verbessern werden“, so Umweltstadträtin Sonja Pickhardt-Kröpfel. Die Qualität einer Fußgängerzone kann mit diesen Maßnahmen allerdings nicht erreicht werden. Pickhardt-Kröpfel abschließend: „Als einzige Partei stellen wir uns für eine ganztägige Sommer-Fußgängerzone auf den Kopf!“