Reaktion auf die das Facebook-Posting der ÖVP Vöcklabruck
Diskussion um Begegnungszone versus Fußgängerzone gleitet ins Beleidigende ab. In einem Posting auf ihrer Facebook-Seite wirft die ÖVP den Grünen vor, sie befänden dem „Sandkastenalter“.
Hier die Reaktion der Grünen:
Liebe ÖVP,
dies ist eine respektvolle Erinnerung daran, dass auch der Gemeinderat (so wie Landtage oder der Nationalrat), die Anliegen eines Querschnittes der Bevölkerung zu vertreten hat. Wenn ihr auf Facebook aufmerksam die Reaktionen auf die letzten Beiträge verfolgt, könnt ihr erkennen, dass ein Teil der VöcklabruckerInnen andere Varianten der Veränderung wünscht (– ja sogar einige von euch betonen immer wieder, dass sie persönlich eine Fußgängerzone bevorzugen würden).
Diesen Teil der Bevölkerung vertreten wir GRÜNE, mit allen Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen. Dabei nutzen wir unterschiedliche stilistische Mittel. Dazu gehört auch ein gewisses Maß an Provokation. Das ist politischer Aktionismus, wie es ihn schon immer gegeben hat, und wie ihr ihn genauso anwendet.
In dieser parteipolitischen Auseinandersetzung sind Beleidigungen aber ein ganz neues Level. Den Grünen Infantilität („Sandkastenalter”) vorzuwerfen, weil sie nicht den gleichen Teil der Bevölkerung vertreten wie die ÖVP, ist demokratiepolitisch äußerst bedenklich.
Unsere Argumente sind bekannt. Wir sind weiterhin nicht der Meinung, dass eine Begegnungszone ein ganzheitliches Rettungskonzept für die Innenstadt darstellt.
Eines der Argumente, warum eine FUZO nicht
funktioniert, sei die geringe Frequentierung durch TouristInnen. Wir nehmen das
nicht als gegeben hin. Wir fragen uns, wie es denn überhaupt sein kann, dass
die dem größten österreichischen Badesee nächstgelegene Stadt überhaupt eine
niedere Touristenfrequenz aufweisen kann?
Wir wollen ein Konzept, in der eine FUZO, wie sie sich sehr viele Personen
wünschen, Platz hat. Etwas ganzheitliches, das auch Unternehmen außerhalb der
Innenstadt nicht ausschließt. Ein ganzheitliches Konzept, das den Stadtplatz
nicht nur als reine Einkaufsstraße definiert, sondern als kulturelles Zentrum,
als Treffpunkt für Jung und Alt und als Ort der sozialen Weiterentwicklung
unserer Kleinstadt.
In Diskussionen, in denen Argumente keine Beachtung mehr finden, ist sehr häufig beobachtbar, dass Diskutierende versuchen, die Debatte an sich zu reißen, indem man seine Machtposition behauptet, auch mit Beleidigungen des politischen Mitbewerbers. Denn wer über dem anderen steht, hat schließlich Recht. Kreativer politischer Aktionismus kann nicht mit Beleidigungen gekontert werden. Das ist nicht konstruktiv und polemisch, und genau das Gegenteil von dem, was ihr euch auf eure Fahnen heftet.
Wir arbeiten, wie auch in der Vergangenheit, gerne mit euch zum Wohle für Vöcklabruck zusammen. Wir sitzen dabei aber nicht in einer Sandkiste, sondern stehen euch gegenüber. Gerne reichen wir euch auf Augenhöhe die Hand, um Vöcklabruck zu gestalten. Wir verkaufen dafür aber nicht unser Recht, jenen Teil der VöcklabruckerInnen zu vertreten, die uns für diesen Zweck gewählt haben.
Die Grünen Vöcklabruck
Ein Vergleich, der mehr als hinkt!
Auf Facebook postet die VP Vöcklabruck Aussagen der Grünen Hallein und Gmunden pro Begegnungszone. Der Vergleich ist mehr als unredlich. In Hallein und Gmunden geht es um stark befahrene Durchzugsstraßen, die mittels einer Begegnungszone verkehrsberuhigt werden. In Vöcklabruck wird eine Fußgängerzone aufgelöst. Also statt null Verkehr nun durchziehender Verkehr.