Um der Jugendwohnungslosenrate entgegenzuwirken, hat sich die Stadt Helsinki eine interessante Lösung ausgedacht. Durch hohe Mieten und wenige verfügbare Wohnungen haben viele junge Erwachsene, darunter vor allem StudentInnen ein Problem mit der Wohnungssuche.
Seit 2015 wird daher angeboten, dass Jugendliche in einem Seniorenwohnheim für eine geringe Miete wohnen dürfen. Im Gegenzug wird erwartet, dass die Jungen in Interaktion mit ihren älteren Nachbarn treten und sie so vor der Isolation bewahren. Mittlerweile hat sich das System schon in einigen Städten in Finnland etabliert, mit viel Erfolg. Es gibt auch andere Modelle z.B. in den Niederlanden, wo die StudentInnen sogar gratis wohnen dürfen und dafür 30 Stunden pro Monat im Seniorenwohnheim mithelfen und ihren „MitbewohnerInnen“ auch mit technischen Herausforderungen helfen oder einen gemeinsamen Spaziergang unternehmen.
Es entsteht eine Win-win-Situation, bei der die jungen Erwachsenen den Umgang mit älteren Menschen lernen, sich sozial engagieren und dafür eine leistbare Wohnung zur Verfügung gestellt bekommen. Vor allem profitieren aber auch die HeimbewohnerInnen davon, da es bedeutet, einen täglichen Kontakt mit jungen Erwachsenen, abgesehen vom Pflegepersonal, und eine junge Bezugsperson in der direkten Nachbarschaft zu haben.
Also Österreich, wann wird die erste Wohngemeinschaft mit 18- und 80-Jährigen gegründet?
Katharina Reisinger
studiert an der FH OÖ Soziale Arbeit und war auf Auslandssemester in Helsinki